Florian Pumhösl
Florian Pumhösl wurde 1971 in Wien, Österreich, geboren. Von 1989 bis 1997 absolvierte er die Höhere Grafische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, Wien, und von 1989 bis 1996 studierte er Grafik an der Universität (damals Hochschule) für angewandte Kunst in Wien, die er mit einem Diplom abschloss. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Otto-Mauer-Preis ausgezeichnet. 2002 wurde ihm der CENTRAL-Preis des Kölner Kunstvereins und 2006 der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst verliehen. Im Jahr 2012 erhielt er den Teresa-Bulgarini-Preis. Der Künstler hat international an zahlreichen Groß- und Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter 2001 Yokohama - International Triennale of Contemporary Art, Tokio, Japan, 2003 die 50. Biennale di Venezia, Italien, 2006 die 27. Bienal de São Paulo, Brasilien und 2007 die Documenta 12 in Kassel, Deutschland. Einzelausstellungen widmeten ihm unter anderem 2012/2013 Kunsthaus Bregenz, Österreich; 2010 Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, Deutschland; 2008 Stedelijk Museum, Amsterdam, Niederlande; 2005 Kunsthalle St. Gallen und 2004 Centre d'édition contemporaine, Genf, Schweiz; 2003 Kölnischer Kunstverein, Köln, Deutschland; 2000 Wiener Secession, Wien; und 1998 Salzburger Kunstverein, Salzburg, Österreich. Seit 2018 hat er eine Professur für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, München, inne. Florian Pumhösl lebt und arbeitet in München und Wien.
Pumhösl entwickelt seine Arbeiten aus theoretischen Überlegungen zu Architektur, Design und dem Menschen als sozialem Wesen. Er befasst sich mit den Einflüssen von Industrie und moderner Architektur auf urbane Systeme sowie der Beziehung von Architektur und Macht. Zwischen 1991 und 1993 entwickelte er eine Reihe von Projekten u. a. mit Dorit Margreiter und Mathias Poledna, darunter "Material, Texte, Interviews" (1991), eine Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen von Ausstellungen junger Kunst, sowie die Installation "Impact" (1993) für die Ausstellung "Kontext Kunst", Graz. In seiner ersten Einzelausstellung, "Bürgerforum" (1993) im Forum Stadtpark, Graz, behandelte Pumhösl das Verhältnis zwischen direkter Demokratie und Architektur am Beispiel des Fensterrechts von Friedensreich Hundertwasser. In der Ausstellung "on or off earth" im Grazer Kunstverein (1996) arbeitete er erstmals mit rekonstruierten Objekten und konkreten Zeitbezügen. Der hier angedachte Referenzrahmen zwischen Modernismuskritik, Design, Architektur und deren Projektion in ökonomisch benachteiligte Regionen setzte sich im Projekt und der Publikation "Covering the Room" (1998) mit einer Analyse des ästhetischen Vokabulars thematischer Ausstellungen fort. In der Installation "Humanistische und ökologische Republik" in der Wiener Secession (2000) führte Pumhösl das Formenarsenal modernistischer Architektur zu seinen idealtypischen Repräsentationsformen zurück. Die folgende Reihe dokumentarischer Videoinstallationen wie "Lac Mantasoa / Madagascar" (2000), und "Design for a Space with More than One Video Projection", Kampala, Uganda (2000), behandelt Modernisierungsvorhaben in afrikanischen Staaten. Eng verbunden mit seiner Ausstellungstätigkeit ist Pumhösls publizistisches Projekt "montage" (ab 1997), konzipiert als Kooperationsplattform mit KünstlerInnen und AutorInnen. (Monika Vykoukal)
mehr lesen weniger lesen