Model for Star of David Pavilion

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© Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky

Dan Graham

Model for Star of David Pavilion, 1989

Architekturmodell Zweiwegspiegel, Aluminium, Acrylglas, Grundfläche aus Holz, blau lackiert bzw. mit Quarzsand bestreut, Eisengestell, grau lackiert 42,4 x 101,4 x 101,4 cm Edition 1/3

GF0000190.00.0-1995

Werktext

Dieser Pavillon besteht aus zwei gleichseitigen Dreiecksformen, wobei die eine durch ein Wasserbecken und die andere durch einen 2,5 Meter hohen, reflektierenden, auf beiden Seiten geschlossenen Zweiwegspiegel gebildet wird. Der Pavillon wird auf der Seite unterhalb der Brücke, die zum Schlosseingang führt, errichtet. Dieses Areal war ursprünglich ein Wassergraben und soll jetzt in eine begrünte, schattige Landschaft verwandelt werden, ideal für Picknicks und entspannende Freizeitaktivitäten. Die Wahl des Wassers als aktive Komponente stellt einen Bezug zum nahe gelegenen Fluss her, der zu einem umwelttechnisch effizienten Staudamm eines Strom-kraftwerkes führt. Dieser Staudamm wurde von Studenten des Kurators von Schloss Buchberg entworfen. Der Pavillon wird für die Bewohner des in der Nähe gelegenen Dorfes zugänglich sein und Besuchern für zeitweilige Benutzung zur Verfügung stehen. Jede Seite des Dreiecks misst vier Meter. Der auf allen Seiten geschlos-sene Pavillon kann durch Schiebetüren betreten werden. Jedes der äußeren, dreieckigen Wasserbecken sowie die anderen außen gelegenen Punkte des Steindreieckes messen 1,33 Meter. Der innere Bereich ist mit Wasser gefüllt (als Weiterführung des Wassers des dreieckförmigen Beckens). Der Betrachter kann das Wasser über ein darüber liegendes Stahlgitter, ähnlich jenen auf städtischen Gehsteigen, begehen. Von Bodenhöhe aus betrachtet, liegen drei 1,33 Meter lange gleichseitige dreieckförmige Wasserteiche nebeneinander auf dem Gras. Der reflektierende Glaspavillon kann durch eine Schiebetür an einem der Dreieckspunkte betreten werden, wo der Besucher zuerst über einen Steinboden geht. Der gesamte Pavillon kann von oben betrachtet werden, wobei man durch wild wachsenden Efeu am oberen Teil der Wand jener Brücke blickt, die über den Wassergraben zum Schlosseingang führt. Von diesem Punkt aus bilden das Wasser und der Zweiwegspiegel eine komplexe Struktur von kristallinen, multi-reflektierenden Flä-chen in Beziehung zu den Personen im Pavillon und die Form des Davidsterns. Die jüdische Ikonographie des ”Davidsterns” der Konfiguration ist offensichtlich. (Dan Graham)