Recording Studio from Air Time

Vito Acconci

Recording Studio from Air Time, 1973

Werktext

Ein persönliches Bekenntnis, in dem Video sowohl als Spiegel wie auch als Bindeglied funktioniert. Diese Dokumentation einer Performance in der Sonnabend Gallery im Jahr 1973, ist eine von Acconcis psychologisch intensivsten Übungen in der Inversion des Öffentlichen und Privaten. Über einen Zeitraum von zwei Wochen saß Acconci jeden Tag in einer „Isolationskammer“ in der Galerie, eine Kamera war auf seine Reflexion in einem Spiegel gerichtet. Für das Galeriepublikum war sein Bild auf einem Videomonitor zu sehen, während seine Stimme über Lautsprecher zu hören war. Isoliert wie in einem Beichtstuhl beginnt Acconci einen bewusstseinserweiternden Monolog über seine fünf Jahre dauernde Beziehung mit einer Frau, in dem er ausführliche Details über ihr gemeinsames Leben und seine intimsten Gefühle ihr gegenüber ausbreitet. „Ich rede mit dir, damit ich mich so sehen kann wie du mich siehst“, sagt er. „Ich spiele etwas für sie durch.“ Er wird immer verächtlicher und grausamer und beschließt schlussendlich, die Beziehung zu beenden. (Electronic Arts Intermixed, New York)