Caravans, Berwick-upon Tweed

Dan Graham

Caravans, Berwick-upon Tweed, 1997

Werktext

Eines der zentralen Werke von Graham ist der Foto-Text-Artikel Homes for America (Eigenheime für Amerika), 1966, in dem dieser die Variationsmöglichkeiten von seriellen Haustypen der Vorstädte New Yorks bezüglich Stil, Farbe, Eingangssituation etc. sozial-kritisch und in Bezug zur Minimal Art analysiert. Die von ihm dazu aufgenommenen Fotografien hat Graham erstmals als Diashow und später immer wieder als Farbabzüge ausgestellt. Diese Fotografie, eine Aufnahme aus 1996, zeigt eine Wohnwagensiedlung am Meer in Berwick-upon Tweed, England, an der Grenze zu Schottland. Graham verweist damit auf sein Nomadenleben als Künstler bzw. auf die mobile Gesellschaft allgemein. Im Gegensatz zu den frühen Fotografien, die eher aus der Nähe, im Detail und mit den BewohnerInnen aufgenommen sind, entstand diese Aufnahme aus größerer Distanz von einer Anhöhe aus; Menschen sind darauf nicht zu erkennen. Auch bei diesen Fotografien legt der Künstler bewußt keinen Wert auf eine besondere Technik oder Ausarbeitung – wie ein „Fototourist“. Die Fotografie tauchte erstmals in einer Ausstellung auf, die Graham gemeinsam mit Andrea Zittel, die ihm als Beispiel der jüngeren Generation gegenüber gestellt wurde, zu bestreiten hatte. Zittel zeigte dort ihre Living Units, mobile Wohneinheiten, die auf die jeweiligen Anforderungen der SammlerInnen zugeschnitten werden.